Willkommen auf Markus´ Tortenplattenseite


Dieses Bauprojekt hat nichts mit Amateurfunk zu tun, es ist eine mehr oder minder einfache mechanische Sache. Wobei aber diverse Erfahrungen und Werkzeuge aus meiner Afu-Werkstatt doch nützlich waren, mehr dazu weiter unten.

Also, gefragt ist eine 3-stöckige Tortenplatte für eine Hochzeitstorte (Rezept kommt demnächst). Gut, stabil und günstig sind ein paar Schlagworte. Wenn das Produkt dann noch gut aussieht, um so besser.

Zu meinen Lieblingswerkstoffen (wenn nicht gar der liebste) gehört Plexiglas: Ein (für mich) weiches Material welches sich gut mit Tischkreissäge (kleine Ausführung für Platinenzuschnitt), Stichsäge (mit Tisch), Feile, Schmirgelpapier und Heißluftpistole bearbeiten lässt. Aus diesem Material sind die Tortenplatten, die Füßchen und die Gewindestangenverkleidung gebaut. Wobei wir auch schon beim nächsten Material wären. Die 8mm-Gewindestange sorgt für Stabilität und einfache Montage. Um die Scheiben an der Gewindestange zu befestigen benutzt man natürlich am besten M8-Muttern und Unterlagscheiben (8,4mm Innen- und 15,9mm Außendurchmesser). Die Gewindegänge versteckt man in Aluröhrchen mit 8mm Innendurchmesser. Diese Röhrchen dienen nicht nur zum verstecken der Gewinde, sondern auch dem einfachen Aufbau. Denn durch die Röhrchen, die als Abstandshalter zwischen den Muttern dienen, kann man die Muttern relativ fest anziehen und sie drehen sich nicht mit bei der Montage der Mutter auf der anderen Seite der jeweiligen Scheibe.

So, jetzt aber mal ein Bildchen:


(auf Bild klicken um zu vergrößern)
Dieses Bild zeigt einen kompletten Ständer in Seitenansicht, die Plattenabstände sind noch einzujustieren. Außerdem fehlen noch die Plexiglasverkleidungen der Gewindestange. Zur Zeit sind noch die grünen Schutzfolien auf den Platten, deshalb die Färbung. Sonst sind die Platten klarsichtig.

Jetzt muss ich nur das Teil wieder auseinananderbauen, die Schutzfolien abziehen, die Plexiglasteile spülen,

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Kuchen backen, auf die Platten legen und zusammenbauen. Beim Kuchenbacken ist natürlich darauf zu achten, dass ausreichend Platz für die Mittelsäulen ist! Auch bei der obersten Platte!!! Konstruktionsbedingt auch bei der obersten Platte. Aber das Loch wird ja meist durch ein Zuckerpäarchen verdeckt. Gruß an Daniela und Henrik an dieser Stelle ;-)

Die Montage am Tag der Tage sollte wohlbedacht sein. Die Füßchen sind ja schon an die unterste Platte montiert. Als erstes legt man die Kuchen auf die Platten. Dann muss man die Gewindestange an der unteren Platte befestigen. Dazu eine Mutter auf die Gewindestange schrauben (ca. 1cm), die Stange von oben durch das Loch stecken und von unten mit der zweiten Mutter kontern. Die Unterlagscheiben nicht vergessen! Das Ende der Gewindestange sollte mit der untersten Mutter abschließen.

Doch wie zieht man die obere Mutter fest? Da ist ja der Kuchen im Weg. Jetzt kommt eine heiße Konstruktion zum Zuge:

Ein Stück vom Plexiglasrohr, dessen Ende mit der Heißluftpistole erwärmt wurde und mit einem "Engländer" (verstellbarer Maulschlüssel) in die Form eines steckbaren Maulschlüssels gebracht wurde. Dazu steckt man am besten vor dem Erwärmen eine Mutter ins Rohr, damit es dann genau die  Form hat.

OK, die obere Mutter ist festgezogen. Jetzt folgt das erste Aluröhrchen, die nächste Mutter, eine Unterlagscheibe, das erste Plexiglasröhrchen und schließlich die mittlere Platte. Dann wieder U-Scheibe, Mutter (festziehen), Aluröhrchen, Mutter, U-Scheibe, Plexiglasröhren und die letzte Platte. Diese wird wieder mit U-Scheibe und Mutter befestigt. Am Ende folgt jedoch nach dem letzten Alu-Röhrchen nicht die Mutter, sondern erst die U-Scheibe. Damit ist gewährleistet, dass die obere U-Scheibe, die für die Stabilität der Plexiglasröhrenhaube zuständig ist, sich nicht selbständig macht. Damit ist die Montage fertig, bis auf die Plexiglasröhrenhaube und die Zuckerfigur.

Der Zusammenbau ist zugegebenermaßen nicht ganz trivial, dafür ist das System einfach, billig und vor allen Dingen skalierbar.

Für die Nachbauwütigen habe ich mir die Mühe gemacht und eine Art technische Zeichnung angefertigt:

Dabei ist zu beachten, dass die Maße angepasst werden müssen; nicht jede U-Scheibe ist so dick wie die meinen...

Jetzt bleibt nur noch zu sagen, dass man den Heiratswilligen noch eintrichtert, dass sie mit dem Messer vorsichtig schneiden sollen, sonst sind die schönen Platten gleich verkratzen. Wer jedoch nicht so auf die Kosten schaut, kann sich die Scheiben ja aus Glas schneiden lassen. Dann sollte man noch ein paar U-Scheiben einbauen, die das Glas von dem Metall trennen. Aber Vorsicht, das mit den Glasplatten kann SEHR teuer werden. Ich war bei bei der Glaserei und bin fast rückwärts umgefallen (ca. 270 DM).

Über Kommentare, Hinweise, Erfolgsberichte usw. würde ich mich freuen: markus@db3wf.de